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Positive Kreditentscheidung

Über Schufa und Scoring zur positiven Kreditentscheidung


Die Kreditentscheidung ist das Ja oder Nein des Kreditinstitutes als Antwort auf das Kreditgesuch eines Antragstellers. Der Kredit als solcher ist das Geldverleihen von einer gewerblichen Bank oder Sparkasse an den Kreditnehmer als natürliche oder als juristische Person des privaten Rechts. Natürliche Personen sind Bürger als Endverbraucher, juristische Personen die Personen- und Kapitalgesellschaften. Die Kreditvergabe gehört zu den Kerngeschäften der nach dem Kreditwesengesetz, dem KWG zugelassenen Voll- beziehungsweise Universalbanken. Sie verleihen Geld und verdienen an den Kreditzinsen. Zum Geldverleihen gehört jedesmal ein latentes Finanzierungsrisiko, das fachsprachliche Kreditausfallrisiko. Damit ist die Situation gemeint, dass der ausgezahlte Kredit nicht vertragsgemäß zurückgezahlt wird; also nur teilweise, verspätet oder gar nicht. Wenn weniger Geld getilgt wird als ausgezahlt, dann wird die Kreditvergabe zu einem Minusgeschäft. Sofern die Zinseinnahmen niedriger sind als vertraglich vorgesehen, wird die Kreditvergabe zum Geschäft mit einem geringeren Gewinn. Vor diesem Hintergrund macht sich der Kreditgeber seine Kreditentscheidung nicht leicht. Er möchte jedes Risiko ausklammern und im Übrigen möglichst wenig Arbeit, also Personal- und Verwaltungsaufwand, mit der Kreditbearbeitungg haben. Prüfbar ist die persönliche und wirtschaftliche Situation des Kreditsuchenden ausschließlich zum Zeitpunkt der Antragstellung. Niemand kann in die Zukunft sehen, wie die Situation in einigen Jahren oder gar nach ein, zwei Jahrzehnten ist. Insofern basiert die Kreditentscheidung auf der Bonitätsprüfung als einer Momentaufnahme als dem aktuellen Istzustand.


Externe und interne Vorgaben zur Kreditentscheidung


Jede Bank, jede Sparkasse ist für die eigene Kreditentscheidung zuständig und verantwortlich. Dabei sind sowohl externe als auch interne Vorgaben zu berücksichtigen. Das Kreditinstitut unterliegt als eine nach dem KWG zugelassene Universalbank der Aufsicht der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit Sitz in Frankfurt am Main und in Bonn. Die BaFin überwacht das Einhalten der, wie es in § 25a KWG heißt, "ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation von Sparkassen und Banken". Dazu gehört unter anderem das Risikomanagement. Der Kreditgeber ist zur Einhaltung von Mindestanforderungen verpflichtet. Diese sogenannten MaRisk-Regeln gelten seit Mitte der 2000er-Jahre einheitlich und bundesweit. Sie sind in den Allgemeinen sowie in den Besonderen Teil gegliedert. Die Einzelbestimmungen reichen von allgemeinen Vorgaben für das Risikomanagement bis hin zu ganz detaillierten Regelungen für Kreditrisiken wie beispielsweise das Ausfallrisiko.

Ergänzend dazu hat jedes Kreditinstitut seine eigenen, internen Richtlinien zur Kreditvergabe. Hier nutzen die Banken ihren Ermessensspielraum; einerseits im Interesse des Kreditsuchenden, andererseits aber auch zur eigenen Risikominimierung. Der Antragsteller sollte sich durch eine oder auch einige negative Kreditentscheidungen nicht entmutigen lassen. Erfahrungsgemäß findet sich nach intensivem Suchen eine Bank, der aufgrund ihrer internen, kundenfreundlichen Richtlinien die Kreditvergabe doch möglich ist.


Bonitätsbewertung mit Scoring und Schufa


Die meisten deutschen Kreditinstitute sind ein Geschäftspartner der privaten Wirtschaftsauskunftei Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, abgekürzt Schufa. Sie lassen alle Verträge mit ihren Kunden als Information in die Schufa-Datenbank eintragen. Die Wirtschaftsauskunftei ihrerseits errechnet für jeden einzelnen in der Schufa-Datei erfassten Verbraucher anhand seiner personenbezogenen Eintragungen einen Schufa-Score. Das Scoring selbst ist ein Überprüfen der Kreditwürdigkeit anhand der persönlichen, familiären nebst finanziellen Situation mit Einkommen und Vermögen. Die Bonitätsbewertung anhand des Schufa-Scores beschränkt sich auf Ausgaben und Verbindlichkeiten. Jegliche Einnahmen sowie Vermögenswerte bleiben dabei unberücksichtigt. Der Schufa-Score ist ein, wenn auch eines der wichtigsten Kriterien für die Kreditentscheidung. Eine andere Bezeichnung für die Bonität sind Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit des Kreditnehmers, sozusagen seine Vertragstreue und seine Zuverlässigkeit. Jede private Wirtschaftsauskunftei verwendet eigene, buchstäblich geheime Grundlagen, die Algorithmen für ihre Score-Berechnung. Höchstrichterlich ist entschieden, dass der Endverbraucher keinen Anspruch darauf hat, Näheres über diese Berechnung zu erfahren. Mit dem Schufa-Score muss er so leben.

Der Basisscore ist das in Prozentpunkten ausgedrückte rechnerische Ergebnis aller Schufa-Eintragungen. Die Bestmarke von hundert Prozent ist eher theoretisch und wird nur in seltenen Fällen erreicht. Ein sehr guter Score liegt bei neunzig Prozent und darüber. Die Abstufung darunter geht über den guten, den mittleren und den ausreichenden bis hin zum schlechten oder negativen Score. Farblich werden die einzelnen Abstufungen als Bonitätsklassen in den drei Warnfarben Grün, Gelb und Rot bis Dunkelrot dargestellt. In die Berechnung des Score fließen neben den faktischen Schufa-Eintragungen auch demografische, branchen- sowie volkswirtschaftliche Daten und Erkenntnisse ein.


Einnahmesituation und Kredit schufafrei


Für jede Kreditentscheidung ist die finanzielle Gesamtsituation des Antragstellers ausschlaggebend. Zu der gehören alle Einnahmen sowie auch diejenigen Ausgaben und Verbindlichkeiten, die nicht in der Schufa-Datenbank eingetragen und daher nicht vom Schufa-Score erfasst sind. Denn keineswegs jede Kreditvergabe, und nicht jeder Ratenvertrag wird in die Schufa-Datenbank eingetragen; sie sind auch deswegen schufafrei, weil es keine bindende Verpflichtung für eine Schufa-Eintragung gibt. Gängige Praxis ist es, dass der Antragsteller ergänzend zur Schufa-Auskunft eine Selbstauskunft des Kreditgebers ausfüllt. Das ist ein mehrseitiges Formular mit Fragen zur Einnahme-, Ausgaben- und Vermögenssituation. Diese Informationen werden, zusammen mit der Schufa-Bonität, anhand der internen Kreditvergaberichtlinien der Bank geprüft und bewertet. Gemeinsam bieten sie den vom Kreditgeber gewünschten Gesamtüberblick über die Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Dabei ist die Schufa-Bonität wichtig und ausschlaggebend, aber dennoch eines von mehreren Bewertungskriterien. Denn ohne Kenntnis der Einnahmesituation kann, besonders bei hohen Ausgaben und Verbindlichkeiten, sehr schnell ein schräges Bild entstehen. So kann eine auf den ersten Blick nur mittelmäßige Schufa-Bonität durch ein hohes, gesichertes und regelmäßiges Einkommen mehr als ausgeglichen werden.


Bewertung der Schufa-Eintragungen nach weich und hart


Alle Schufa-Eintragungen sind nach einem einheitlichen Schema aufgeteilt. Sie gliedern sich in die persönlichen Kontaktdaten des Verbrauchers, in die informativen Eintragungen, in verschiedene abweichende Zahlungsverhalten, Missbrauch sowie Nutzungsverbot von Giro- und von Kreditkarten sowie in Bekanntmachungen aus öffentlichen Verzeichnissen. Die gelten allesamt als sogenannte harte Kriterien. Über Tatbestände wie eine Privatinsolvenz, wie Offenbarungseid, gerichtlich titulierte Forderungen oder wie einen Haftbefehl kann nicht diskutiert, sie können einfach nicht ignoriert werden. Hier gibt es bei der Schufa-Bewertung keinen Ermessensspielraum. Schon eine von solchen Eintragungen führt zu einem schlechten bis negativen Score und in der Folge zur Kreditunwürdigkeit. Ähnlich ist die Situation bei einem Kartenmissbrauch, ganz anders hingegen beim Zahlungsproblem, beispielsweise für einen Autokredit oder für den Mobilfunkvertrag. Weiches Kriterium heißt in diesem Sinne, dass der Einzelfall geprüft und bewertet werden kann. In diesem „Graubereich“ liegt die Chance des Antragstellers mit einem schwachen Schufa-Score, bei einer anderen Bank doch noch einen Kredit genehmigt zu bekommen.


Kredit-Scoring meistens automatisiert


In der heutigen Zeit werben die Banken damit, dass über den Kreditantrag binnen Minutenfrist entschieden wird. Dennoch, oder gerade deswegen wird auf eine genaue Kreditprüfung nicht verzichtet. Möglich wird das durch eine moderne Digitaltechnik. Die gesamte Bearbeitung, vom Onlineantrag bis hin zur Kreditentscheidung, erfolgt vollautomatisch. Die Bewertungskriterien des einzelnen Kreditinstitutes sind in dessen Softwareprogramm eingearbeitet. Der Kreditsachbearbeiter hat so gut wie keinen Einfluss darauf, wie die Entscheidung letztendlich ausfällt. Die hausinterne Kreditpolitik ist bereits algorithmisch verarbeitet und insofern berücksichtigt. Diese Situation hat Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört die zeitnahe, schnelle Kreditentscheidung. Ein oftmals entscheidender Nachteil ist der Mangel an Kommunikation mit dem Kreditsachbearbeiter. Der kann schlecht Ja sagen, wenn das EDV-Programm den Kreditantrag ablehnt.


Persönliche Kundenbetreuung ausschließlich in der Filiale am Ort


Lediglich in den Filialbanken am Ort besteht für den Arbeiter, Angestellten oder Beamten die Möglichkeit, mit dem Kundenberater ein persönliches Gespräch zu führen und das Kreditbesuch individuell zu begründen. Berufsgruppen wie Selbstständige, wie Gewerbetreibende, Handwerker, Einzelunternehmer, Freelancer und Freiberufler hingegen müssen ihrer Einkommenssituation wegen in den meisten Fällen auf das Kreditinstitut am Ort zurückgreifen. Anstelle eines einzigen Entgeltnachweises für die letzten Monate werden, abgesehen von dem Schufa-Score, ausführliche Unterlagen über die Einkommenssituation verlangt. Das macht eine automatisierte Kreditbearbeitung nahezu unmöglich. Auch für diesen Personenkreis gilt der Grundsatz, nach einer oder einigen Absagen nicht aufzugeben. Die internen Kreditvergaberichtlinien sind wirklich so unterschiedlich, dass kurz über lang mit einer positiven Kreditentscheidung gerechnet werden kann.

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