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Baukredit

Den Traum vom eigenen Haus hegen in Deutschland viele Menschen. Doch bevor dieser Wunsch zur Realität werden kann, ist eine solide Planung wichtig. Der wichtigste Aspekt ist die Baufinanzierung, damit die Immobilie nicht zu einer hohen finanziellen Belastung für den Bauherren wird. Häufig wird hier ein Baukredit in Anspruch genommen, mit dem die Finanzierung klar strukturiert wird, so dass das Haus dem eigenen finanziellen Spielraum entsprechend abgezahlt werden kann.
Worauf es bei einem Baudarlehen besonders ankommt und wie Sie Fehler bei der Finanzierung vermeiden, stellen wir Ihnen hier vor.


Die Baufinanzierung: So planen Sie Ihr Baudarlehen richtig


Eile und mangelnde Sorgfalt können einem bei einer Baufinanzierung schnell zum Verhängnis werden, denn mit einem solchen Vorhaben trifft man in der Regel eine Entscheidung, welche die eigenen Finanzen über mehrere Jahrzehnte hinweg beeinflussen wird. Daher muss eine Baufinanzierung stets unter der Berücksichtigung zahlreicher Aspekte, wie dem Einkommen und dem zur Verfügung stehenden Startkapital, erfolgen.

Der erste Schritt ist vor der Aufnahme eines Baukredits stets, genau zu prüfen, wie viel Kapital vorhanden ist. Je mehr Geld zur Verfügung steht, desto besser, denn für die Bank sind solvente Kreditnehmer ein geringes finanzielles Risiko. Auch bei den Verhandlungen mit der Bank hinsichtlich der Kreditkonditionen hilft es, wenn das Startkapital nicht allzu gering ist. Als Faustregel gilt: Mindestens ein Fünftel der Summe für das gesamte Bauvorhaben sollte angespart worden oder in Form von materiellen Sicherheiten vorhanden sein. Eine Baufinanzierung zu 100 % ist zwar grundsätzlich bei einigen Banken möglich, aber meist mit hohen Zusatzkosten verbunden. Denn hier geht der Geldgeber natürlich ein viel höheres finanzielles Risiko ein.
Ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie eine gute Bonität sind außerdem Pflicht, um ein Baudarlehen zu erhalten. Legen Sie sich vor dem Gespräch mit der Bank gute Argumente zurecht und bereiten Sie alle erforderlichen Dokumente, wie beispielsweise die letzten Gehaltsnachweise, rechtzeitig vor.


Effektiv- und Nominalzins beim Baudarlehen - wo liegt der Unterschied?


Hat man bislang wenig Erfahrung mit dem Thema Darlehen gesammelt, empfiehlt es sich, zumindest einige Grundinformationen zu sammeln, ehe die Verhandlungen mit der Bank beginnen. So sollte dem künftigen Kreditnehmer klar sein, wo der Unterschied zwischen dem Nominalzins und dem Effektivzins liegt.

Der Nominalzins stellt den direkten Preis für das Darlehen dar - also eine Summe, die vom Kreditnehmer als Kreditkosten an die Bank zu entrichten ist. Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere Beträge, wie unter anderem z. B. Verwaltungskosten. Diese Zusatzgebühren werden mit einkalkuliert und ergeben somit den Effektivzins, also die tatsächlichen Kosten, die der Kreditnehmer bezahlt.
Bezüglich einer langfristigen Zinsbindung sollten Kreditnehmer zudem das aktuelle Zinsniveau prüfen. Wenn die Bauzinsen gerade sehr attraktiv sind, ist eine langfristige Zinsbindung von Vorteil, denn somit werden unerwartete Zusatzkosten bis zum Ende der Zinsbindung vermieden. Ideal ist eine Zinsbindung von etwa fünfzehn Jahren - je mehr, desto besser.

Für Kreditnehmer lohnt es sich darüber hinaus, sich bereits vor der Aufnahme eines Baukredits danach zu erkundigen, ob Sondertilgungen möglich sind. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit, zwischenzeitlich höhere Beträge als gefordert einzuzahlen, was die Restschuld und somit auch die Kreditraten reduziert. Nicht jede Bank bietet Sondertilgungen an, weswegen sich ein Vergleich in dieser Hinsicht immer lohnt.


Maximale Sicherheit beim Baukredit: Was für Bauherren wichtig ist


Bei einem so großen Projekt wie einem Hausbau dürfen bei der Finanzierung keine Fehler passieren. Falsche Kalkulationen können fatal sein und im schlimmsten Fall sogar den finanziellen Ruin bedeuten. Daher gilt zu Beginn: Führen Sie einen Kassensturz durch und notieren Sie sämtliche Ausgaben und Einnahmen, die jeden Monat anfallen. Wichtig ist hierbei, absolut ehrlich zu sich selbst zu sein - nur so kann realistisch kalkuliert werden, wie groß der finanzielle Spielraum ist.
Planen Sie stets einen Puffer für unerwartete Kosten ein, denn gerade beim Hausbau entstehen häufig weitere Ausgaben, die man nicht erwartet hat. Ziehen Sie sämtliche Ausgaben von den Einnahmen ab und planen Sie den Puffer mit ein. Was dann übrig bleibt, ist die Summe, die monatlich für die Tilgung des Baudarlehens aufgebracht werden kann. Ist der Finanzierungsplan erstellt, kann anhand dieser Daten ausgerechnet werden, wie teuer der Bau bzw. Kauf eines Hauses maximal sein darf.

Stellen Sie sich vor der Finanzierung außerdem folgende Fragen:
- Wie lange möchte man die Zinskonditionen für das Baudarlehen festschreiben lassen?
- Wie hoch darf die monatliche Rate maximal sein?
- Wie viele Jahre soll die Laufzeit des Darlehens betragen?

Diese Fragen kann man sich durchaus mehrfach stellen. Sie sind vor allem dann wichtig, wenn man einen Vergleich verschiedener Banken durchführt. Denn um realistische Ergebnisse zu erhalten, muss immer wieder mit denselben Parametern gemessen werden. Das Wichtigste ist stets, dass die Zinsbindungsfrist, die Anfangstilgung und die Laufzeit
gemäß der eigenen finanziellen Situation geplant werden.


Staatliche Unterstützung beim Baudarlehen


Bei einer Baufinanzierung erhalten Kreditnehmer von staatlicher Seite in vielerlei Hinsicht Unterstützung. Einerseits wurde in den letzten Jahren die Riester-Rente deutlich verbessert, andererseits lässt sich durch die Förderung der privaten Altersvorsorge vieles vereinfachen. Angespartes Kapital kann beispielsweise beim Eintritt in das Rentenalter komplett vom Konto abgehoben und für die Finanzierung einer Immobilie genutzt werden. Während der Auszahlphase besteht außerdem die Möglichkeit, die Rente zu kapitalisieren und entweder zur Abschluss- oder Sondertilgung zu verwenden.

Weiterhin ist es empfehlenswert, sich bei der KfW-Bank nach Krediten zu erkundigen, da ihr Zinsniveau niedriger ist als das vieler Banken und Sparkassen. Möchte man ein Haus nach neuesten ökologischen Standards errichten, wie zum Beispiel ein Niedrigenergiehaus, dann erhalten Bauherren hier ebenfalls Fördergelder. Die genauen Bestimmungen werden von den einzelnen Bundesländern individuell festgelegt. Der erste Schritt sollte deshalb ein Gang zur Gemeindeverwaltung sein, um diese Fragen zu klären. Auf der Gemeinde erhalten Bauherren alle wichtigen Adressen zu Ämtern und Behörden, die eventuell mit Fördergeldern behilflich sein können.

Übrigens: Es gibt sogar die Möglichkeit, vom Arbeitgeber Unterstützung für den geplanten Bau eines Hauses zu erhalten. Vor allem größere Konzerne stellen ihren Mitarbeitern nicht selten sogenannte Arbeitgeberdarlehen zur Verfügung. Hier hat man durch eine feste Stelle im Unternehmen bereits eine gute Verhandlungsposition. Ein weiterer Anlaufpunkt kann ein katholisches Bistum in der Region sein. Diese vergeben ebenfalls Darlehen, oft sogar ganz ohne Zinsen.

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