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Kreditrisiko

Was bedeutet die Bezeichnung Kreditrisiko?


Unter dem Begriff Kreditrisiko wird im Finanzgeschäft das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls bezeichnet. Wird ein Kreditantrag bewilligt, so berechnet die Bank oder das Finanzdienstleistungsunternehmen im Vorfeld, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht mehr bedienen kann. Ist das Kreditrisiko zu hoch, so wird die Bank oder das Finanzdienstleistungsunternehmen den Antrag ablehnen. Mitunter werden auch deutlich schlechtere Konditionen angeboten. Die Kreditinstitute nutzen zur Berechnung komplexe Methoden, sodass sie das Kreditrisiko einschätzen können. In weiterer Folge hat das Kreditrisiko auch einen Einfluss auf die Margen und Zinskonditionen. Jedoch spielt das Kreditrisiko auch eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Finanzwirtschaft. So gibt es mehrere Rating-Agenturen, die die Kreditwürdigkeit größerer Betriebe und Länder in verschiedene Stufen klassifizieren. Ist ein Land wirtschaftlich und auch politisch stabil, so wird das Kreditrisiko einer Staatsverschuldung als "sehr gering" oder auch "gering" eingestuft. Auch diese Einstufung hat einen Einfluss auf die angebotenen Zinskonditionen, die im Zuge von Kreditgeschäften präsentiert werden.


Der Privatkundenbereich


Die Finanzgeschäfte, die heutzutage im Privatkundenbereich angeboten werden, sind vielfältig und auch komplex. So gibt es Konsumentenkredite, Kreditkarten oder auch Hypotheken und andere Produkte, die für den Geldgeber ein Risiko bedeuten. Derartige Finanzprodukte werden auch etwa über credi.de vermittelt. Damit das geldgebende Institut weiß, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls wird, werden verschiedene Instrumente und Methoden eingesetzt. Der wohl wichtigste Faktor? Die bisherige Kredithistorie des Antragstellers. Genau deshalb wird auch gerne eine Schufa-Auskunft beantragt. In der Schufa ("Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung") werden alle bisherigen Verbindlichkeiten und Rückzahlungen dokumentiert, sodass das geldgebende Institut auch weiß, ob der Kreditantragsteller schon früher Probleme mit Rückzahlungen hatte oder bislang immer pünktlich die offenen Forderungen tilgen konnte. Zudem muss der Antragsteller auch Kontoauszüge und Einkommensnachweise vorlegen, sodass er seine Kreditwürdigkeit belegen kann. Bekommt der Kunde, da er keine gute Bonität hat, keinen Kredit von einer klassischen Bank, so kann er sich für einen "schufafreien Kredit" oder eine Finanzierung von einem ausländischen Kreditinstitut entscheiden. In derartigen Fällen ist aber zu berücksichtigen, dass der Kreditantragsteller mit schlechteren Konditionen rechnen muss - in vielen Fällen sind derartige Angebote nämlich mit höheren Zinssätzen belastet. Die Tatsache, dass ausländische Institute auf eine Schufa-Auskunft verzichten, bedeutet aber nicht, dass es zu keiner Prüfung der Bonität kommt. Derartige Banken achten auf andere Aspekte, sodass mitunter die zur Verfügung gestellten Sicherheiten oder das Einkommen eine höhere Rolle spielen. Wichtig ist, dass sich der Kreditantragsteller mehrere Angebote übermitteln lässt, sodass er am Ende auch weiß, dass er sich für das beste und günstigste Kreditangebot entschieden hat.


Wie kann das Kreditrisiko gesenkt werden?


Möchte der Verbraucher das persönliche Kreditrisiko minimieren, sodass er in weiterer Folge die Chance auf einen günstigeren Kredit hat, so ist es wichtig, dass er keine negativen Schufa-Einträge hat. Die offenen Verbindlichkeiten müssen daher immer rechtzeitig bezahlt werden; der Kontostand des Girokontos sollte sich zudem immer im vereinbarten Rahmen bewegen. Ist das Kreditrisiko aber zu hoch, sodass es keinen Geldgeber gibt, so können mitunter Verwandte oder Freunde kontaktiert werden, die sich in weiterer Folge als Bürge zur Verfügung stellen. So kann das Kreditrisiko deutlich reduziert werden - kann der Kreditnehmer die offenen Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen, so wird der Bürge herangezogen.


Der Geschäftskundenbereich


Selbstverständlich verwendet man auch im Geschäftskundenbereich komplexe Instrumente, sodass das Kreditrisiko besser eingeschätzt werden kann. Die Gründe, warum Kapital beantragt wird, können unterschiedlicher Natur sein - einerseits könnte es sich um ein Start-Up handeln, andererseits um eine geplante Expansion. Natürlich ist hier für den Kreditgeber von Bedeutung, wie hoch die Wahrscheinlichkeit des nachhaltigen Geschäftserfolges ist. Welche Faktoren dann dazu führen, dass dem Antrag zugestimmt werden kann, hängt natürlich vom jeweiligen Vorhaben und der damit verbundenen Begründung ab. Damit die finanzielle Situation und auch die Prognose des Unternehmens eingeschätzt werden kann, wollen die Kreditinstitute einen detaillierten Businessplan zu Gesicht bekommen. Gibt es Probleme im Zuge der Erstellung, so stehen öffentliche Stellen - wie etwa die Handelskammer - zur Verfügung, die bei der Erstellung helfen. Ein Businessplan soll dem Kreditgeber zeigen, wie das Kapital einerseits verwendet und wie andererseits die Rückzahlung aussehen soll.


Welche Faktoren beeinflussen das Kreditrisiko im Geschäftskundenbereich?


Natürlich ist die Rechtsform des Unternehmens zu berücksichtigen, da es hier zahlreiche Unterschiede in Bezug auf die Unternehmerhaftung gibt. Existiert die Firma schon seit längerer Zeit, so können die geldgebenden Institute einen Einblick in die Konten der letzten Jahre vornehmen; mitunter lassen sich die Banken auch Steuerbescheide übermitteln. Eine persönliche Haftung oder auch der Einsatz von größeren Gütern und Immobilien als Sicherheit sind möglich, sodass das Kreditrisiko abermals minimiert werden kann. In weiterer Folge darf sich das antragstellende Unternehmen auf bessere Konditionen freuen. In einigen Branchen können die Unternehmer auch eine Bürgschaft des Unternehmerfonds erhalten, sodass es ebenfalls zu einer Reduzierung des Kreditrisikos kommt.


Das Kreditrisiko im Immobilienbereich


Zahlreiche Menschen träumen von einem Eigenheim. Wohl auch, weil eine eigene Immobilie auch eine Art Altersvorsorge darstellt. Wer sich ein Haus kaufen oder bauen lassen möchte, der ist in der Regel auf eine Hypothek angewiesen, damit das Projekt auch finanziert werden kann. Hier spielt aber nicht nur die Bonität des zukünftigen Eigenheimbesitzers eine tragende Rolle - auch der Beleihungswert der Immobilie ist wichtig. Normalerweise können die Kreditantragsteller einen Eigenkapitalanteil zwischen 10 Prozent und 30 Prozent aufbringen; je höher nämlich das zur Verfügung stehende Eigenkapital, desto geringer ist das tatsächliche Kreditrisiko. Wer seinen Kredit gegen eventuelle Risiken absichern will, der braucht also ein Eigenkapital und muss sich somit gegen eine Vollfinanzierung entscheiden. Das Eigenkapital stellt nämlich sicher, dass das Darlehen komplett getilgt werden kann, wenn die Immobilie später wieder verkauft werden soll. Schlussendlich kann es zu einem Wertverlust kommen, sodass das Objekt, das mit einem 150.000 Euro schweren Kredit belastet ist, nur um 120.000 Euro verkauft werden konnte. Wurden jedoch für das Objekt nur 100.000 Euro aufgenommen, weil der Eigenkapitalanteil bei 50.000 Euro lag, so kann mit der erzielten Verkaufssumme der Kredit problemlos getilgt werden. Zudem müssen die Kreditantragsteller nachweisen können, dass sie ausreichend versichert sind - plötzliche Krankheiten und Unfälle, die finanzielle Belastungen mit sich bringen, sollten daher immer durch Versicherungsverträge "entschärft" werden. Um das Kreditrisiko minimieren zu können, sollte sich der Kreditantragsteller für eine Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung entscheiden.

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